Volkshochschulkurs

Auf Initiative und unter der Leitung des ISD wurde im Kursjahr 1976/77 an der Wiener Volkshochschule Wieden/Margareten/Meidling der Kurs "Dokumentationsworkshop - Dokumentation über Probleme behinderter und betagter Menschen am Beispiel einer Großstadt - Wien" durchgeführt. Inhalt und Ziel dieses in der Wiener Volksbildung erstmaligen Kursexperiments war es, in integrierten, themenzentrierten Arbeits- und Aktionsgruppen behinderte und nichtbehinderte sowie junge und ältere Menschen zusammen zu bringen, um die Wechselbeziehung Behinderung-Umwelt an Alltagsbeispielen gemeinsam zu erfahren. Dabei wurden jene Ursachen und Hindernisse lokalisiert, die der sozialen Ausschliessung zu Grunde liegen.

Aktion der VHS-Kursgruppe
Interview-, Plakat- und Flugblattaktion der VHS-Kursgruppe (Foto: Josef Seiter)

Die engagiert arbeitende Kursgruppe mit etwa 30 ständigen TeilnehmerInnen entwickelte nach kurzer Zeit ein handlungsorientiertes Konzept basisnaher und einstellungsverändernder Öffentlichkeitsarbeit auf Stadtteilebene. Dieses Konzept wurde in mehreren Initiativen und öffentlichen Aktionen erfolgreich erprobt.

Nach dem ersten Kursjahr übergab das ISD die Leitung an eine Gruppe behinderter Personen, die den Kurs noch weitere zwei Jahre nach eigenen Vorstellungen weiterführte. Für die Dokumentation des Projektes wurde vom Kulturamt der Stadt Wien ein Arbeitsstipendium gewährt.

Daten:

Zeitraum:
1976 bis 1979
Eigeninitiative
Förderer:
Kulturamt der Stadt Wien
Durchführung:
ISD
Publikation:
Hovorka, H.: Emanzipatorische Behindertenarbeit an Volkshochschulen - ein Aktionsforschungsprojekt in der Gemeinwesenarbeit. Dissertation an der Grund- und Integrativwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, Wien 1979