Küchenprogramme

Geringe Bewegungsfläche
Geringe Bewegungsfläche bei zweizeiliger Küche (Foto: Josef Seiter)

Küchen weisen oft gravierende Mängel auf, die sich auf die Selbständigkeit der BewohnerInnen negativ auswirken. Es sind dies zu geringe Bewegungsflächen, zu hoch angebrachte Schränke, ungünstige Arbeitshöhen, keine Möglichkeit sitzend zu arbeiten, schlechte Zuordnung der einzelnen Arbeitsbereiche, schwer bedienbare Griffe und Armaturen usw. Um diese Nachteile zu vermeiden und Unfallgefahren sowie Überbelastungen zu vermindern, wurden in dieser Studie die Grundlagen für Küchenprogramme für unterschiedliche Benutzergruppen erstellt. Dabei wurden anthropometrische Daten und ergonomische, physiologische und therapeutische Erfahrungswerte miteinbezogen.

Küche für RollstuhlfahrerInnenKüche für RollstuhlfahrerInnen
Prototyp einer Küche für RollstuhlfahrerInnen (Fotos: Peter Pruner)

Die Lösungen und Maßnahmen sind weitgehend allgemeingültig, kommen nichtbehinderten und behinderten sowie jüngeren und älteren Personen gleichermaßen zugute. In Anbetracht des Umfanges und der Grundsätzlichkeit der Studie sind die erarbeiteten Planungs- und Gestaltungsmaßnahmen auch auf andere Wohnbereiche übertragbar.

In Kooperation mit dem Produzenten EWE wurden Prototypen und serienreife Programme entwickelt, die individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten der BenutzerInnen entgegenkommen: Küche nach Maß - ergonomische Küche, Programme für Senioren, Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer.

Küche für RollstuhlfahrerInnenKüche für RollstuhlfahrerInnenKüche für RollstuhlfahrerInnenKüche für RollstuhlfahrerInnen
Prototyp einer Küche für RollstuhlfahrerInnen (Fotos: Peter Pruner)
Ergonomische Studie
Ergonomische Studie zu den Greifbereichen (Grafik: Dieter Berdel)

Nach Abschluss der Studie und Markteinführung wurde das ISD beauftragt, in Seminaren das Personal von Einrichtungshäusern in der Beratungs- und Planungstätigkeit für behinderte und ältere Kundschaften zu schulen und die Küchenprogramme in mehreren Planungsprojekten umzusetzen (Küchen in Privatwohnungen und Wohngemeinschaften behinderter Personen; Küche im Wohnheim des Schulzentrums Wien 3).

Daten:

Zeitraum:
1982 bis 1984
Förderer:
Bundesministerium für Bauten und Technik, Wohnbauforschung
Förderung, Beratung, Bau von Prototypen:
EWE-Küchen, Wels
Durchführung:
Dieter Berdel, Herbert Hammerschmied, Peter Pruner
Mitarbeit:
Lydia Kopf
Forschungsbericht:
Berdel, D., Hammerschmied, H., Pruner, P., Kopf, L.: Behinderten- und altengerechtes Küchenprogramm, Wien 1984