Arbeitstasche für Strom- und Gaskassiere

1987 traten die Wiener Stadtwerke-Elektrizitätswerke an das ISD mit dem Ersuchen heran, eine neue, ergonomisch verbesserte Arbeitstasche zu entwickeln. Die Direktion der Wiener Stadtwerke als Auftraggeberin und die Arbeitnehmervertretung als Initiator dieses Projektes fanden sich in einen projektbegleitenden Arbeitskreis zusammen, dem der Leiter des Projekts, Vertreter der Direktion und mehrere Kassiere angehörten. Diese Form der Projektbegleitung sollte garantieren, dass alle wichtigen Entscheidungen auch von Vertretern der betroffenen Kassiere mitgetragen und deren Erfahrungen und Wünsche berücksichtigt werden können.

Prototyp und herkömmliche TaschePrototyp und herkömmliche Tasche
Prototyp mit neuen Funktionen und herkömmliche Tasche (Foto: Peter Pruner)

Nach umfangreichen Recherchen und Analysen der Arbeitsvorgänge konnte ein Anforderungskatalog erstellt und erste Entwurfsarbeiten durchgeführt werden. Die dabei entwickelten Taschenentwürfe wurden dem Arbeitskreis präsentiert und danach zwei unterschiedliche Funktionsmodelle im Maßstab 1:1 hergestellt. Nach einer weiteren Präsentation sollte eine der beiden Modellvarianten als Prototyp gefertigt werden.
Versuche, die ausgewählte Modellvariante mit Kunstfasergewebe und Kunststoffträgermaterialien auszuführen, schlugen jedoch fehl, sodass entschieden wurde, Aluminium als tragendes Gehäusematerial zu verwenden.

Test des Prototypen
Test der Benutzbarkeit am Prototyp (Foto: Peter Pruner)

Bei der Konzeption des ersten Prototyps wurden wesentliche ergonomische und generell arbeitserleichternde Maßnahmen berücksichtigt: Die Arbeitsmappe kann in einer Außentasche untergebracht werden. Das stabile Aluminiumgehäuse macht die Unterbringung von Formularen, Behältern für Geldscheine und Hartgeld sowie des mobilen Datenerfassungsgerätes möglich. Die einzelnen Fächer sind variabel gestaltet und den individuellen Bedürfnissen (auch für Linkshänder) anpassbar. Die angestrebte Gewichtserleichterung konnte aufgrund der Materialproblematik allerdings nicht erreicht werden.

Nach Erprobungen durch die Kassiere hatten sich die Wiener Stadtwerke jedoch gegen die Weiterentwicklung der Tasche auf der Basis des ersten Prototyps entschieden. Die Kassiere bevorzugten im Weiteren die alte Form der Tasche.

Daten:

Zeitraum:
1987 bis 1989
Auftraggeber:
Wiener Stadtwerke-Elektrizitätswerke
Durchführung:
Dieter Berdel, Peter Pruner, Marian Suwiczak
Prototypenbau:
DI. Michael Schultes, Kunststoffverarbeitung