Zwölf Jahre nach Markteinführung des Programms Modus-Med trat der Auftraggeber mit dem Wunsch an das ISD heran, eine neue Analyse der aktuellen Anforderungen an ein Sitzmöbelprogramm für den Sozialbereich zu erstellen und die Formulierung neuer Grundlagen vorzunehmen. Anlass waren Überlegungen des Auftraggebers, eine zeitgemäße Sitzmöbelserie für diesen Nutzungsbereich zu entwickeln.
Mit der Bildung eines heterogenen Projektteams wurde versucht, sehr unterschiedliche Zugänge zur Aufgabenstellung zu ermöglichen. Eine offene Sichtweise durch den qualifizierten Blick von außen wurde vom Auftraggeber begrüßt, da es galt, auch außerhalb der ergonomisch-therapeutischen Fragestellungen neue Betrachtungsansätze zu finden.
- Dokumentation zur Ausstattung von Betreuungseinrichtungen mit Sitzmöbeln (Fotos: Peter Pruner)
Auch bei dieser Analyse sollten die aktuellen Bedürfnisse der NutzerInnen ermittelt und beschrieben werden. Diese Arbeit nahm notwendiger Weise besonderen Bezug auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen im Altenbereich und erkundete die damit in Zusammenhang stehenden neuen Anforderungen und Bedürfnisse. Auch diesmal wurden Experteninterviews und eine Feldstudie durchgeführt, um einen konkreten Praxisbezug zu schaffen.
Die erstellten Grundlagen bezogen sich auf physiologische und pathologische Veränderungen aus medizinischer Sicht sowie auf psychologische Aspekte der Nutzung bis hin zu Fragen der Demenz und zukünftigen Betreuungsformen. Besondere Aufmerksamkeit galt diesmal den Fragen der Nutzerakzeptanz, der formalen Qualitäten und der Wohnlichkeit.
Wie in der vorher gehenden Arbeit aus 1991 wurden auch jetzt die Festlegungen und Empfehlungen in der Form eines Pflichtenheftes für den Auftraggeber und Hersteller verfasst.
Daten:
- Zeitraum:
- 2003 bis 2004
- Auftraggeber:
- Wiesner-Hager Möbel KG, Altheim
- Durchführung:
- Peter Pruner (Projektleitung), Veronika Enzinger-Heinzl, Mario Pruner, Simone Spitaler, Eva Wiesner-Langer, Lydia Wohanka